Experten passen an 03.06.2025 14:32:03

Gerresheimer-Aktie: Analysten nach Gewinnwarnung gespalten - Anleger enttäuscht

Gerresheimer-Aktie: Analysten nach Gewinnwarnung gespalten - Anleger enttäuscht

• Gerresheimer mit Gewinnwarnung
• Zwei Analysten stufen Gerresheimer ab
• Vier Analysten halten an Kaufempfehlung fest

Gerresheimer mit Gewinnwarnung

Gerresheimer hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2025 angepasst. Wie aus der entsprechenden Pressemitteilung hervorgeht, rechnet Gerresheimer für das zweite Halbjahr 2025 mit einer spürbaren Wachstumsbeschleunigung. Diese dürfte jedoch nicht ausreichen, um die verhaltene Entwicklung aus der ersten Jahreshälfte vollständig auszugleichen. Daher hat das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr 2025 angepasst und erwartet nun ein organisches Umsatzwachstum von 1 bis 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (statt 3 bis 5 Prozent) sowie eine bereinigte EBITDA-Marge von rund 20 Prozent (statt 22 Prozent).

"Wir werden im 2. Quartal 2025 wieder ein organisches Umsatzwachstum erzielen, die Wachstumsdynamik in Teilbereichen unseres Geschäfts ist jedoch angesichts aktueller Entwicklungen in der Gesamtwirtschaft und in unserer Branche niedriger als erwartet. Deshalb müssen wir unsere Wachstumserwartungen für das Gesamtjahr anpassen", erläutert Dietmar Siemssen, CEO von Gerresheimer. "Unsere langfristigen Aussichten, darunter insbesondere das Wachstum mit Containment-Lösungen und Drug-Delivery-Systemen für biopharmazeutische Medikamente, einschließlich des GLP-1-Geschäfts, bleiben unverändert positiv."

Zwei neue Halteempfehlungen für Gerresheimer

Die Deutsche Bank sowie Warburg Reasearch haben ihre Kaufempfehlung für Gerresheimer am Dienstag einkassiert. Demnach kappte Deutsche Bank-Analyst Falko Friedrichs das Kursziel für den Verpackungshersteller von 94 Euro auf 58 Euro und stufte das Papier auf "Hold" zurück.
Analyst Falko Friedrichs sieht in seiner am Dienstag vorliegenden Neubewertung ein Rätsel darin, wie Nachfrageprobleme alleine zu einer erneuten Gewinnwarnung des Verpackungsherstellers führen konnten. Schließlich seien die Ziele erst vor drei Monaten gesenkt worden, als der Markt schon Schwäche gezeigt habe. Dies lasse darauf schließen, dass sich das Managementteam mit Prognosen schwer tue.

Warburg Research senkte das Kursziel entsprechend von 106 Euro auf 55 Euro und setzte die Aktie ebenfalls auf "Hold" zurück. Analyst Christian Ehmann begründete seinen Schritt an die Seitenlinie am Dienstag mit Ausführungsproblemen, kurzfristiger Nachfrageschwäche und Integrationsunsicherheiten. Bis die weitere Margenentwicklung und die strategische Neupositionierung klarer erkennbar seien, gebe es kaum Potenzial. Er kappte nicht nur seine Schätzungen, sondern erhöhte auch den Risikoabschlag im Bewertungsmodell.

Vier Analysten halten an Kaufempfehlung fest

Weiterhin positiv zeigen sich hingegen UBS, Barclays, Hauck Aufhäuser Investment Banking und JPMorgan.
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Gerresheimer mit einem Kursziel von 97 Euro auf "Buy" belassen. Die Gewinnwarnung des Spezialverpackungsherstellers sei eine negative Überraschung, schrieb Olivier Calvet am Montagabend in seinem ersten Kommentar. Für besonders überraschend hält er die Schwäche im Bereich Containment-Lösungen für oral einzunehmende flüssige Medikamente. Dies sei ein neuer Aspekt.

Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für Gerresheimer von 122,50 auf 108 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Beim Spezialverpackungshersteller sei es von "schlecht zu schlechter" gegangen, schrieb David Adlington am Montagabend nach der erneuten Gewinnwarnung. Er kappte seine Gewinnschätzungen um 21 Prozent.

Die britische Investmentbank Barclays hat das Kursziel für Gerresheimer nach erneuter Gewinnwarnung von 80 auf 67 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Overweight" belassen. Gaurav Jain passte seine Schätzungen an die neuen Unternehmensziele an. An seiner Empfehlung für den Spezialverpackungshersteller hält er aufgrund der vorgeblich niedrigen Bewertung und einer möglichen Übernahme durch Private-Equity-Investoren fest.

Hauck Aufhäuser Investment Banking hat das Kursziel für Gerresheimer nach gekappten Unternehmenszielen von 95 auf 65 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Alexander Galitsa verwies in seiner am Dienstag vorliegenden Neubewertung auch auf die "effektiv ausgesetzte Dividende" des Spezialverpackungsherstellers. Er merkte an, dass die Konkurrenten Stevanato und SCHOTT Pharma im zweiten Quartal wieder zu gesundem Wachstum zurückgekehrt seien. Gepaart mit der Verschuldung gebe die operative Schwäche des Unternehmens Anlass zur Sorge.

So reagiert die Gerresheimer-Aktie

Im XETRA-Handel reagiert die Gerresheimer negativ auf die jüngsten Nachrichten. Zuletzt verlor das Papier 1,11 Prozent auf 48,28 Euro.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX

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Bildquelle: Daniel Gebauer / Gerresheimer AG

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