Hauptversammlung |
21.05.2025 18:42:00
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Erste Group-Aktie tiefer: Santander Polska-Übernahme soll noch 2025 abgeschlossen werden
Die österreichische Großbank erwirbt für rund 6,8 Mrd. Euro in bar einen "beherrschenden Anteil von 49 Prozent" an der börsennotierten Santander Bank Polska, wurde Anfang Mai bekannt gegeben. Die Kaufvereinbarung mit der spanischen Banco Santander umfasse auch den Erwerb eines 50-Prozent-Anteils am Vermögensverwalter Santander TFI für 200 Mio. Euro.
Die Übernahme von 49 Prozent der SBP wurde damit erklärt, dass ein höherer Anteil nach polnischem Recht ein verpflichtendes Angebot an alle übrigen Aktionäre notwendig gemacht hätte. Eine vollkommene Übernahme wäre für die Erste Group aber "eine Nummer zu groß gewesen", so Bosek. Die Santander Consumer Bank in Polen soll unterdessen bei der Santander-Gruppe bleiben. Die 60 Prozent, die die spanische Gruppe aktuell nicht direkt, sondern über die Santander Polska hält, sollen bis Abschluss des Verkaufs auch an die Gruppe transferiert werden.
Umweltschützer ergriffen in HV das Wort
Vor und in der Hauptversammlung übten Umweltschutzorganisationen Kritik an der "Finanzierung von expandierenden Öl- und Gasunternehmen" durch die Erste Group. Gut die Hälfte der Aktionärinnen und Aktionäre, die am Vormittag das Wort ergriffen, waren junge Aktivistinnen und Aktivisten u.a. von Fridays For Future Austria und urgewald. Die Organisationen hatten zudem eine Protestaktion vor dem Unternehmenssitz in Wien angekündigt. "Natürlich müssen Unternehmen bei der Transformation unterstützt werden", heißt es in einer Aussendung der Aktivistinnen und Aktivisten. "Unternehmen wie die OMV, SOCAR oder Vitol, die nach wie vor ihr fossiles Geschäft großflächig expandieren, haben aber offensichtlich kein Interesse an einer Transformation."
Sie erinnerten die Bank an ihre neuen Finanzierungsrichtlinie für Öl- und Gasgeschäfte. Hervorgehoben wurde in dem Kontext das OMV-Gasprojekt Neptun Deep in Rumänien, das von der Erste Group mitfinanziert werde. Eine aus dem Land angereiste Aktivistin gehörte auch zu den Rednerinnen bei der HV.
"Die Erste Group hat zugesichert, Finanzierungen neuer Öl- und Gasfelder nicht zu erhöhen", heißt es in einer Erklärung der Bankengruppe gegenüber der APA. "Einzige Ausnahme bilden Projekte innerhalb unseres Marktes, welche in Zusammenhang mit der Energiesicherheit Europas und den nationalen Energie- und Klimaplänen stehen, wie von der Europäischen Kommission vorgesehen." Zudem beobachte man die Aktivitäten von Kunden im "kohlenstoffintensiven Sektoren genau" und man investiere viel in nachhaltige Projekte.
Letzte HV für Aufsichtsratchef Rödler
Die Hauptversammlung der Erste Group am Mittwoch ist die letzte für den langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden Friedrich Rödler. Sein Nachfolger ist der frühere OeNB-Vize-Gouverneur Gottfried Haber. Er wurde am Mittwoch bei der HV in den Aufsichtsrat und von diesem nach der HV zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt.
Zudem haben die Aktionärinnen und Aktionäre des Bankenkonzerns am Nachmittag das Aufsichtsratsmandats von Alois Flatz erneuert. Neu in das Gremium zieht zudem Gabriele Semmelrock-Werzer ein. Die vom Vorstand vorgeschlagene Gewinnausschüttung in Höhe von 3,0 Euro je Aktie wurde ebenfalls beschlossen.
In Wien verlor die Erste Group-Aktie letztlich 1,03 Prozent auf 72,00 Euro.spo/bel
APA

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