05.05.2025 07:33:38

OTS: Roland Berger / Globale Automobilzuliefererstudie: Umsatzrendite sinkt ...

Globale Automobilzuliefererstudie: Umsatzrendite sinkt im

Branchendurchschnitt auf nur noch 4,7% (FOTO)

München (ots) -

- Chinesische Zulieferer liegen mit 5,7% vorne, Schlusslicht sind Europa (3,6%)

und Südkorea (3,4%)

- Stagnierende Volumina, verzögerte Umstellung auf E-Autos und geopolitische

Unsicherheiten als Hauptgründe identifiziert

- Margen auch in Zukunft niedriger als bisher; um weiter erfolgreich zu sein,

gilt es Geschäftsmodelle strategisch neu aufzustellen

Die Marktsituation für die weltweite Automobilzuliefererindustrie ist weiter

schwierig: Stagnierende Produktionsvolumina, geopolitische Unsicherheit,

zunehmender Wettbewerb und steigender Kostendruck dürften die Profitabilität der

Unternehmen für 2024 auf im Durchschnitt nur noch 4,7% (EBIT-Marge) drücken. Das

ist ein erneuter Rückgang gegenüber 2023, als die Umsatzrentabilität sich

vorübergehend auf 5,3% stabilisierte, was immer noch zwei Prozentpunkte und

damit ein Viertel niedriger lag als vor der COVID-Pandemie. Unter diesen

Vorzeichen schneiden chinesische Zulieferer mit 5,7% noch vergleichsweise gut

ab, während die EBIT-Margen von europäischen (3,6%) und südkoreanischen (3,4%)

Zulieferern unter dem Branchendurchschnitt bleiben. Die schwächere Nachfrage im

zweiten Halbjahr 2024 sowie schwierige Preisverhandlungen mit den

Automobilherstellern (OEMs) belasten die Zulieferer. Da deren Rentabilität zwar

immer noch höher, aber ebenfalls gesunken ist, werden die Margen der Zulieferer

voraussichtlich auch in den kommenden Jahren weiter unter Druck bleiben. Das

ergibt die neue Ausgabe der Global Automotive Supplier-Studie, für die Roland

Berger und Lazard 600 Automobilzulieferer weltweit analysiert haben.

"Was wir derzeit vor allem in der europäischen und nordamerikanischen

Automobilzulieferindustrie beobachten, lässt sich gut als eine Phase der

'Stagformation' beschreiben", sagt Felix Mogge, Partner bei Roland Berger. "Die

Zulieferer erleben einerseits eine Stagnation beim Volumenwachstum und sind

andererseits gleichzeitig mit einer Transformation konfrontiert, für die sie

ihre Geschäftsmodelle dringend umgestalten müssen." Als Folge habe die Branche

im Vergleich zu anderen Sektoren in den vergangenen Jahren unterdurchschnittlich

abgeschnitten: "Die Zulieferer konnten zwar bei den Umsätzen seit der

COVID-19-Pandemie langsam wieder zulegen, doch ihre Rentabilität ist strukturell

gesunken, zumal ein guter Teil der Umsatzsteigerung durch die Inflation

verursacht wurde, die auch bei den Kosten zugeschlagen hat."

Fünf Trends sorgen für die schwierige Marktsituation

Die Studienautoren haben fünf Trends als Haupttreiber der derzeitigen

Entwicklung bei den Automobilzulieferern identifiziert.

- Erstens: Das weltweite Produktionsvolumen stagniert mit der Folge von

Überkapazitäten, wobei Europa am meisten unter Druck ist. China und Südasien

sind dagegen Haupttreiber eines bescheidenen, globalen Automobilwachstums.

- Zweitens: Die Umstellung auf Elektrofahrzeuge kommt in Europa und Nordamerika

langsamer voran als geplant, dadurch kommen Skaleneffekte nicht wie erwartet

zum Tragen.

- Drittens: Der Trend zum Software-definierten Fahrzeug mit immer mehr

Assistenz- und Konnektivitätsfunktionen ist eine große Chance, aber nicht für

alle Zulieferer gleichermaßen, und sorgt für steigende Softwarekosten.

- Viertens: Der Wettbewerb der OEMs verschärft sich weltweit, vor allem bei

Elektroautos drängen neue Spieler in den Markt. Damit steigt der Kostendruck

auf die Zulieferer weiter.

- Fünftens: Geopolitische Entwicklungen schaffen hohe Unsicherheit und verändern

mit neuen Zöllen und Subventionen den globalen Handel sowie die Lieferketten.

Die herausfordernde Situation bei der Profitabilität hat auch über die reine

Ertragslage hinaus Folgen: "Mehr als 40 Prozent der 25 größten

Automobilzulieferer sind inzwischen als 'Non-Investment-Grade' eingestuft", sagt

Dr. Christian Kames, Co-Head Investment Banking für die DACH-Region bei Lazard.

"Das ist ein deutlich höherer Anteil als in anderen Branchen: In der

Medizintechnik oder im Industrials-Bereich haben zum Beispiel weniger als fünf

Prozent ein so niedriges Rating. Damit steigen die Finanzierungskosten, und dies

in einer Zeit, in der die Branche erheblichen Kapitalbedarf hat, um die nötigen

Innovationen zu stemmen und die Transformation zu Elektromobilität,

Software-definierten Fahrzeugen und mittelfristig zum autonomen Fahren zu

bewältigen."

Ära des stetigen Marktwachstums ist vorbei, komplette Refokussierung nötig

Für die Zukunft rechnen die Studienautoren auf Marktseite mit wenig Besserung:

"Wir gehen eher davon aus, dass die Ära des stetigen Wachstums zu Ende gegangen

ist und ein volatiles Umfeld den Druck auf Erträge und Gewinne künftig weiter

steigen lässt", sagt Florian Daniel, Partner bei Roland Berger. Doch durch

konsequente Effizienzsteigerungsprogramme, Partnerschaften zur Optimierung und

Skalierung des Portfolios, einer Straffung des Produktangebots sowie der

Konzentration auf strategische Technologien könnten Zulieferer dennoch

erfolgreich bleiben.

Christof Söndermann, Managing Director von Lazard und Co-Autor der Studie meint:

"In stagnierenden Märkten sind Skalenvorteile oft nur noch zu erzielen, in dem

man Konsolidierung durch M&A-Aktivitäten bzw. Partnerschaften verfolgt, was

aktiveres Portfoliomanagement als in der Vergangenheit erfordert. Zulieferer

müssten sich auf Produktsegmente und Technologien refokussieren, in denen sie

nachhaltig wettbewerbsfähig sein können, und gleichzeitig Aktivitäten

einstellen, bei denen sie realistisch kein 'Right to Win' haben. Manche

Marktteilnehmer werden sich möglicherweise auch komplett neu positionieren

müssen, um zu überleben."

Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen: https://ots.de/45nbj4

Über Roland Berger

Roland Berger ist eine weltweit führende Strategieberatung mit einem breiten

Leistungsangebot für alle relevanten Branchen und Unternehmensfunktionen. Roland

Berger wurde 1967 gegründet und hat seinen Hauptsitz in München. Die

Strategieberatung ist vor allem für ihre Expertise in den Bereichen

Transformation, industrieübergreifende Innovation und Performance-Steigerung

bekannt und hat sich zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit in all ihren Projekten zu

verankern. Im Jahr 2023 verzeichnete Roland Berger einen Umsatz von über einer

Milliarde Euro. http://www.rolandberger.com

Über Lazard

Lazard wurde 1848 gegründet und ist weltweit führend im Bereich Finanzberatung

und Vermögensverwaltung. Mit globalen Standorten in Nord- und Südamerika,

Europa, dem Nahen Osten, Asien und Australien berät Lazard Unternehmen,

Institutionen, Regierungen, Family Offices und vermögende Privatkunden in

zentralen Finanz- und Strategiefragen. Das Leistungsportfolio umfasst die

Beratung bei Fusionen und Übernahmen, Kapitalmarkt- und Finanzierungslösungen,

Restrukturierung und Refinanzierung, geopolitische und andere strategische

Herausforderungen, sowie maßgeschneiderte Investment- und

Vermögensverwaltungslösungen. Für weitere Informationen besuchen Sie

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Kekst CNC

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