12.06.2025 08:00:14
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Extreme Hitze ist tödlicher als Überschwemmungen, Erdbeben und Hurrikane zusammen, wie der neue SONAR-Bericht von Swiss Re zeigt
Swiss Re Ltd
/ Schlagwort(e): Research Update
Zürich, 12. Juni 2025 – An den Auswirkungen von extremer Hitze sterben laut jüngsten wissenschaftlichen Forschungsergebnissen weltweit bis zu einer halben Million Menschen pro Jahr, mehr als durch Überschwemmungen, Erdbeben und Hurrikane zusammengenommen. Damit zählt die wahrnehmbare Zunahme extremer Hitzewellen laut dem SONAR-Bericht 2025 von Swiss Re zu den wichtigsten neuartigen Risiken. Die Studie macht deutlich, welche Auswirkungen diese neuartige Gefahr jenseits des Tributs an Leib und Leben auf Branchen wie den Energie- und den Telekommunikationssektor hat. «Extreme Hitze galt früher als ‹unsichtbare Gefahr›, weil die Folgen nicht so offensichtlich sind wie bei anderen Naturgefahren», so Jérôme Haegeli, Group Chief Economist von Swiss Re. «Angesichts des eindeutigen Trends zu längeren und heisseren Hitzewellen ist es wichtig, dass wir aufzeigen, wie gross die Auswirkungen auf Menschenleben, Wirtschaft, Infrastruktur, Landwirtschaft und Gesundheitswesen tatsächlich sind.» Es gibt klare Belege dafür, dass Heftigkeit, Häufigkeit und Dauer extremer Hitzewellen zunehmen. Im Juli 2024 wurden die heissesten drei Tage seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen. Die Wetterdaten zeigen zudem, dass Hitzewellen in den USA heute im Vergleich zu den 1960er Jahren dreimal häufiger vorkommen, fast ein ganzes Grad heisser sind und einen vollen Tag länger dauern.[1] Extreme Hitzewellen können die menschliche Gesundheit erheblich belasten. Aktuellen Daten zufolge lassen sich rund 480 000 Todesfälle pro Jahr auf extreme Hitzewellen zurückführen.[2] Hitzestress kann zu Erschöpfung, Hitzschlag und Organversagen führen und Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen verschlimmern. Besonders gefährdet sind ältere Menschen und Schwangere. Nicht gesundheitsbezogene Auswirkungen In Verbindung mit starken Winden können Hitzewellen die Waldbrandgefahr erhöhen. Die versicherten Schäden durch Waldbrände beliefen sich gemäss dem Swiss Re Institute im Zeitraum von 2015 bis 2024 weltweit auf 78,5 Mrd. USD. Aus dem SONAR-Bericht geht hervor, dass verschiedene Branchen durch extreme Hitzewellen gefährdet sind. So bestehen etwa im Telekommunikationssektor erhebliche Risiken in Bezug auf das Versagen von Kühlungen in Rechenzentren oder Schäden an Erdkabeln. Auch Haftungsrisiken zeichnen sich ab, zumal Unternehmen und Institutionen rechtliche Konsequenzen drohen, wenn sie keine Massnahmen zur Minderung hitzebedingter Schäden ergreifen. In einem Gerichtsverfahren im Jahr 2021 forderte ein US-Kläger von fossilen Energieunternehmen 52 Mrd. USD Schadenersatz für Schäden, die durch extreme Wetterereignisse infolge des Klimawandels verursacht worden waren. Extremhitze könnte also zu mehr Rechtsstreitigkeiten führen, was bei Versicherern wiederum zu steigenden Haftpflichtschäden führt. Ausserdem können extreme Hitzeereignisse andere neuartige Risiken verschärfen, darunter etwa die Gefahr durch giftige Pilze, die bei höheren Temperaturen gedeihen und den menschlichen Körper befallen können, aber auch bekanntere Risiken wie Ernteausfälle und Schäden in der Arbeiterunfallversicherung, wenn Arbeitnehmende extremer Hitze ausgesetzt sind. Neuartige strukturelle Risiken: schwindendes Vertrauen und zunehmende KI-Vorfälle Der SONAR-Bericht 2025 beschäftigt sich nicht nur ausführlich mit extremer Hitze, sondern auch mit einer Reihe von strukturellen Risiken wie dem wachsenden Misstrauen gegenüber Institutionen, der Sterblichkeitsentwicklung und den steigenden Prozesskosten. Mit dem Vormarsch der künstlichen Intelligenz, insbesondere der generativen KI, sind auch die damit verbundenen Risiken gestiegen. Aus den vorliegenden Daten geht hervor, dass die Zahl der Vorfälle mit KI-Bezug 2024 gegenüber dem Vorjahr um über 60% gestiegen ist. Ein Drittel dieser Vorfälle war auf ein Versagen von KI-Systemen zurückzuführen.[3] Die Versicherungsbranche steht am Anfang des Produktentwicklungszyklus für KI-spezifische Risiken, und ein besseres Verständnis der zugrunde liegenden Risiken wird ihr helfen, Deckungen klar zu beschreiben, Ausschlüsse festzulegen und Wortlaute zu standardisieren. Patrick Raaflaub, Group Chief Risk Officer von Swiss Re: «In einem immer stärker verflochtenen Risikoumfeld müssen Versicherer ihren Risikohorizont laufend nachjustieren. Mit Blick auf das wachsende Risiko extremer Hitzeereignisse, neuartige Haftungsrisiken oder das sich wandelnde Ausmass von Risiken mit KI-Bezug ist klar, dass wir nicht mehr nur über einzelne Themen sprechen dürfen, sondern untersuchen müssen, wie grosse Makrotrends die heutige Risikolandschaft verändern.»
Über SONAR 2025 Der jährliche SONAR-Bericht von Swiss Re benennt und bewertet Risiken, die sich in den kommenden Jahren auf die Weltwirtschaft und den Versicherungssektor auswirken könnten. Er vermittelt frühzeitige Einblicke in potenzielle neue und sich verändernde Risiken und soll Unternehmen und Versicherern helfen, mögliche Gefahren besser zu verstehen und dieses Wissen in ihren Entscheidungsprozessen zu berücksichtigen. SONAR-Themen 2025: Strukturelle Risiken Schwindendes Vertrauen der Verbraucher in Institutionen, auch in Versicherer Soziale Inflation könnte zu höheren Haftpflichtschäden führen Varianz der Übersterblichkeit: Unsicherheit für Schäden und Rückstellungen in der Lebens- und Krankenversicherung Alternde Bevölkerungen: Risikolebensversicherung in Gefahr Digitale Technologie: vor allem die Haftpflichtversicherung betroffen Neuartige Risiken Extreme Hitze: Auswirkungen für Versicherer Neue Dimensionen beim Schadenpotenzial durch Pilze Deepfakes und Desinformation erleichtern Versicherungsbetrug Neue Technologien in der Gesundheitsversorgung Horizonterweiterung bei der Drohnentechnologie Kunststoffe: eine neue Prozesswelle? Hochverarbeitete Lebensmittel – Gesundheits- und Haftungsrisiken Aufkommende Personallücken und Qualifikationsdefizite
So erhalten Sie SONAR: Der SONAR-Bericht von Swiss Re kann auf der Website von Swiss Re in englischer Sprache heruntergeladen werden.
[1]Climate Change Indicators: Heat Waves, US Environmental Protection Agency (EPA), Juni 2024. [2] Zhao et al., Global, regional, and national burden of mortality associated with non-optimal ambient temperatures from 2000 to 2019: a three-stage modelling study. The Lancet Planetary Health, vol 5, 2021. [3]AI Incidents Database, Waking UP Foundation, abgerufen am 30. März 2024. Für weitere Fragen, bitte kontaktieren Sie Swiss Re Media Relations: + 41 (0)43 285 7171 oder Media_Relations@Swissre.com. Swiss Re Hinweise zu Aussagen über zukünftige Entwicklungen
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