27.02.2025 15:35:00
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Buslenker-KV: Gegenseitige Vorwürfe rund um angebliche "Störaktionen"
Im monatelangen Streit um den KV für die Buslenker steht am Freitag der nächste Protest auf dem Fahrplan. Unter dem Motto "Hände weg vom Streikrecht!" machen die Beschäftigten vor dem Busunternehmen Dr. Richard in Wien ihrem Ärger Luft. Demnach hätten einige Busbetreiber die Proteste vor einer Woche durch Störaktionen behindert. Die Gewerkschaft vida sprach von einer "Einschränkung des demokratisch garantierten Streikrechts". Dr. Richard wies das scharf zurück.
Laut der Gewerkschaft sollen Arbeitgeber Falschinformationen verbreitet haben, wonach sich die Arbeitnehmer schon am Vortag für den Streik anmelden hätten müssen. Vor und während des Streiks sei es auch zu Kündigungsdrohungen gekommen. Es sei versucht worden, durch das Rufen der Polizei oder durch das Führen spezieller "Streiklisten", Lenkerinnen und Lenker bewusst einzuschüchtern.
"Mit allem Nachdruck weist Dr. Richard die haltlosen Unterstellungen und unfairen Methoden der Gewerkschaft vida zurück", schrieb das laut eigenen Angaben größte private Busunternehmen im deutschsprachigen Raum am Donnerstag in einer Reaktion auf die Vorwürfe. Man stehe zur Sozialpartnerschaft und sei im besten Einvernehmen mit seinem Betriebsrat. Es habe rund um den Streikaufruf keinerlei Einschüchterungsversuche oder Drohungen gegen Mitarbeitende gegeben. "Ganz im Gegenteil", schrieb Dr. Richard, "Mitarbeiter:innen wurden teilweise von mit Gutscheinen bezahlten Studierenden gedrängt, gegen ihre Überzeugung doch am Streik teilzunehmen. Auch von Beschimpfungen der arbeitswilligen Mitarbeiter:innen durch externe Streikteilnehmer:innen wurde berichtet. Selbstverständlich können Mitarbeiter:innen von ihrem Streikrecht Gebrauch machen und würden niemals aufgrund dessen gekündigt werden".
Am 5. März wird weiter verhandelt
Am 5. März geht das Feilschen um den KV 2025 für die rund 12.000 Buslenker weiter. Gibt es auch dann keine Einigung, werden die Protestmaßnahmen ausgedehnt, warnt vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit am Donnerstag in einer Aussendung. Und in Richtung der angeblichen Behinderungen der Streikmaßnahmen betonte der Gewerkschafter: "Der 'Orbanisierung' in unserer Demokratie muss entgegengewirkt werden."
phs/stf/tpo
ISIN WEB http://www.vida.at

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